Pfarrkirche St. Marienkirchen bei Schärding

Laaser Marmor als Basis für eine eindrucksvolle und zeitgenössische Formensprache

Die stark durchzogenen, flächendeckend parallel verlaufenden blaugrauen Schlieren und Wolkungen der Lasa Marmo-Handelssorte LASA VENATO ARABESCATO^® als Bodenbelag bildeten für die in Wien lebende und wirkende Künstlerin und Fotografin Gisela Stiegler buchstäblich die außergewöhnliche Grundlage für das von ihr entworfene und umgesetzte Gesamtkonzept der im Oktober 2019 abgeschlossenen Innenrenovierung des Altarraumes, des Ölbergraumes und des Kirchenschiffes der Pfarrkirche St. Marienkirchen bei Schärding. Die Lasa Marmo fertigte für das gegen Ende des 15. Jahrhunderts errichtete kleine und beschauliche gotische Gotteshaus rund 215 m2 dreieckig gestaltete Bodenplatten im Format 40x40x2 cm sowie Trittstufen für den Aufgang zum Presbyterium.

Bereits seit vielen Jahren wünschte sich die Kirchengemeinde der knapp 2.000 Seelen zählenden oberösterreichischen Gemeinde St. Marienkirchen bei Schärding eine Neugestaltung des Kircheninneren. 2019 entsprach die Diözese Linz den Wünschen der Pfarrgemeinde und begann im Februar desselben Jahres mit den Arbeiten zur Sanierung der Räumlichkeiten. Die künstlerische Neugestaltung lag in den Händen von Gisela Stiegler. Die 1970 in Suben in unmittelbarer Nachbarschaft von St. Marienkirchen geborene und aufgewachsene, in Wien und Amsterdam akademisch ausgebildete Künstlerin, entwarf für den Altarraum nicht nur das liturgische Mobiliar (neuer Volksaltar, Ambo und Sitze für Priester und Ministranten) sondern konzipierte auch das Gesamterscheinungsbild. Eine besondere Herausforderung dabei war, mit den künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten einer zeitgenössischen Formensprache, die Bedürfnisse der heutigen Kirchengemeinde zu erfüllen, dies aber mit Respekt vor dem 500 Jahre alten Kirchengebäude, sowie auch die Vorgaben zu Liturgie und Denkmalschutz einzuhalten. Neben der Farbe Weiß für den Altar und dem Grau für die Sitze greift die Künstlerin mit dem strahlenden Blau des Ambos die leuchtende Farbigkeit der beiden Marienfenster auf. Blau gilt traditionell als die Farbe der Muttergottes. Auffallend auch die für Gisela Stiegler charakteristische Bearbeitung von Oberflächen der Objekte, welche an eine Riffelung erinnert. Entsprechend stellt die besondere Farbgebung und Struktur des LASA VENATO ARABESCATO^®, mit seiner weißgrauen Farbgebung, den leichten bläulichen parallel verlaufenden Schlieren, insbesondere aber die im Werk der Lasa Marmo seidenmatt gebürsteten Marmoroberflächen, eine hervorragend dem Gesamtkonzept angepasste Verbindung her. Der helle weißgraue Boden aus Laaser Marmor ist so eine Einzigartigkeit in der gesamten Region. Er schafft gestalterisch ein Fundament und eine Klammer für den gesamten Raum, aus dem der Altar in seiner wellenförmigen Bewegung herauszuwachsen scheint. Mit der Neugestaltung von Gisela Stiegler in der Pfarrkirche St. Marienkirchen hat die Kunst der Gegenwart in Verbindung mit der besonderen Farbgebung von weißgrauem Laaser Marmor als Oberflächenabdeckung für die gesamten Böden eindrucksvolle Spuren im Kirchenraum hinterlassen.