Skyspace Ta Khut

Blick zu den Sternen durch Laaser Marmor

Das am 20. November 2021 eingeweihte neue „Skyspace“ des US-amerikanischen Land-Art-Künstler James Turrell befindet sich in Jose Ignacio, einem gehobenen Fischer- und Badeort in Uruguay. Es ist das erste freistehende „Skyspace“ auf südamerikanischen Boden und trägt den Namen „Ta Khut“. Für die im Durschnitt 9,44 m lange und 7,62 m hohe außergewöhnliche Licht-Raum-Installation wurden 42 Tonnen weißer Laaser Marmor verbaut.

Das künstlerische Bauwerk befindet sich auf dem Gelände des Hotels Posada Ayana in unmittelbarer Nähe des berühmten Mansa-Strandes von Jose Ignacio. Die Idee zu diesem „Skyspace“ von James Turrell hatten die Hoteleigner Robert und Edda Kofler. Über zwei Jahre arbeiteten sie mit dem US-amerikanischen Land-Art-Künstler James Turrell und seinem Team an der Errichtung des ersten freistehenden „Skyspaces“ in Südamerika zusammen. Robert und Edda Kofler sind große Bewunderer der von James Turrells auf der ganzen Welt verstreuten “Lichtwerke”. Die Wahl des Namens für das „Skyspace“ fiel auf „Ta Khut“, was auf altägyptisch "das Licht" bedeutet. „Auch die erste große Pyramide in Ägypten war unter diesem Namen bekannt, zumal sie mit über 140.000 Platten weißen Granits verkleidet war“, betont Robert Kofler und begründet die Wahl für den Laaser Marmor außerdem auch mit seiner engen Verbindung zum Dorf Laas. Beide Elternteile von Robert Kofler waren gebürtige Südtiroler. Einige Familienmitglieder leben heute noch in Laas, wo Robert Kofler als Kind viele Sommer verbracht hat. „Ist sie nicht fantastisch diese magische Verbindung zu den beiden Welten, die wir lieben?“, sagt Robert Kofler. „Als James Turrell über die Materialien für dieses Projekt sprach, dachte er an weißen Stein oder Marmor für die Stupa.“ Lasa Marmo-Projektleiter Patrick Pritzi, der das Projekt auf der technischen Seite begleitete, ergänzt: „Wir konnten bei diesem Projekt aufgrund der kleinen Marmorriemen den Verschnitt sehr klein halten und das Material bestmöglich nutzen, was dem Nachhaltigkeitsgedanken des Bauherren sehr entgegen kam.“ Bei Turrells immersiver Lichtinstallation kann man durch einen 16 Fuß großen Himmelsausschnitt wie auf einem unendlich tiefen Bildschirm das Sternenzelt beobachten. Der Bau ruht auf einer 26 m langen, rechteckigen, tempelähnlichen mit Erde und Gras verkleideten Struktur mit Eingängen auf beiden Seiten der Kuppel. Die Türen aus Lapacho-Holz laden den Betrachter ein, die Struktur zu betreten. Die Pflasterung mit erdigem, merlotfarbenem Granit soll an Turrells Heimat Arizona erinnern. Hier kann man den „Himmelsraum“ erleben, der jedoch nicht mehr fern und unerreichbar scheint, sondern dem Betrachter - je nachdem, wo er sitzt - nahegebracht wird. Für James Turrell selbst stellt das Werk die Verschmelzung zweier großer Traditionen dar. „Man trifft die Pyramidenstruktur in der Gobi in China und in der westlichen Hemisphäre in der Maya-Kultur aber auch in Ägypten. Durch diese Verschmelzung kann man den eigentlich aus Tibet stammenden Stupa sehen, der über Sri Lanka, Thailand, China bis nach Japan führt. Ich liebe die Idee, das Vergängliche und das Physische durch das Medium Licht zu vereinen; das Licht von außen und das Licht nach innen zu kombinieren.“

Projekt­informationen

José Ignacio, Uruguay 2021

Produkt: Riemchen/Verblender

Volumen: 312 m2

Oberfläche: spaltrauh, Kanten gesägt

Architekt: Alvaro Perez

Künstler: James Turrell

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