Landhaus II Bozen
Laaser Marmor und Porphyr, als zum Territorium gehörende Natursteine, unterstreichen öffentlichen Charakter des Amts- und Verwaltungsgebäudes
Von 1997 bis 2001 wurde gegenüber dem Hauptbahnhof von Bozen ein neues Verwaltungsgebäude der Autonomen Provinz Bozen errichtet. Das „Landhaus II“ umfasst ein mit 37.332 Kubikmeter Bauvolumen neu geschaffenes mehrstöckiges Büro- und Verwaltungsgebäude. Der Gesamtplaner und Bauleiter, der renommierte Südtiroler Architekt Oswald Zöggeler, sah im Bereich der Verkleidung der Außenfassade die Nutzung von zwei landestypischen Natursteinen vor. Im unteren Bereich wurde weißer Laaser Marmor der Handelsorte LASA VENATO CEVEDALE® verwendet.
Auf 6 Meter Höhe rund um den gesamten Baukörper gehalten, betonen großflächige Fassadenplatten in LASA VENATO CEVEDALE® mit ihren im Laaser Marmorwerk veredelten charakteristischen geradlinigen, streifenförmigen bläulich bzw. gräulich blau angelegten Mehrfachaderungen und somit einem durchgehenden linearen Fassadenmuster den öffentlichen Charakter dieses Bereichs mit Cafeteria, Ausstellungsraum und Vortragssaal. Vom 2. Stock aufwärts nimmt roter Porphyr Bezug auf das charakteristische Gestein, das die Landschaft des Bozner Talkessels prägt und nicht zuletzt mit dem benachbarten Bozner Bahnhofsgebäude architektonisch in Harmonie steht. In die Fassaden sind nach regelmäßigem Raster die Bürofenster eingeschnitten. Auch im Innenbau kam Laaser Marmor zu Einsatz. Die Treppen wurden in der Sorte LASA BIANCO NUVOLATO® gefertigt.
Das neue Landhaus II am Bozner Bahnhofsplatz setzt in seiner Gestaltung an die ursprüngliche Stadtplanung an. Bis um die Mitte des 19. Jh. hatten Plätze vor einem Bahnhof oft die Form eines Halbkreises mit dem Mittelpunkt genau am Bahnhofseingang, von dem aus die Straßen sternförmig in die Stadt führten. So war es auch in Bozen. Dabei gab die gekrümmte Fassade des Hotels "Viktoria", welches in den 60er Jahren abgerissen wurde, dem Bahnhofsplatz sein Gefüge. Nach dessen Abbruch klaffte 30 Jahre lang ein urbanistisches Loch, ein asphaltierter Parkplatz, zwischen dem Bahnhofsgebäude und dem Südtiroler Regierungsviertel. Mit dem Bau des neuen Landhauses II wurde versucht, den Platz mit einem Bauvolumen abzuschließen und räumlich zu fassen, wobei neue radiale Verbindungen angelegt wurden. Zwei neue Achsen führen als öffentliche Fußgängerkorridore quer durch das Gebäude vom Bahnhofsplatz direkt zum dahinterliegenden Eingang des Landhauses I und dem Landtagsgebäude. Auch diese Passagen werden flankiert von 6 Meter hohen Wänden aus LASA VENATO CEVEDEALE®. Die städtebauliche Rolle spiegelt sich auch im Inneren des Gebäudes wider: Längs der radialen Achsen sind die beiden Innenhöfe angelegt. Die innere Erschließung erfolgt durch eine Treppe aus LASA BIANCO NUVOLATO®, die sich halbkreisförmig entlang eines geschnittenen, nach oben geöffneten Konus emporwindet.
Projektinformationen
Bozen, Italien, 1998/1999
Produkt: Fassadenverkleidung in Lasa Venato Cevedale, Treppe in Lasa Bianco Nuvolato
Oberfläche: Geschliffen
LASA BIANCO NUVOLATO™®
LASA VENATO CEVEDALE™®
LASA BIANCO NUVOLATO™®
LASA VENATO CEVEDALE™®
LASA BIANCO NUVOLATO™®
LASA VENATO CEVEDALE™®