Kirche St. Lorenz

Laaser Marmor unterstreicht die Aussage der Formgebung des Altars


Mit der Altarweihe durch den Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, endeten am 25. Oktober 2020 die umfassenden mehrjährigen Renovierungsarbeiten für die Oberföhringer Pfarrkirche St. Lorenz. Für die Neugestaltung von Altar und Ambo, der im Nordnordosten Münchens am rechten Isarufer gelegenen Pfarrkirche, lieferte die Lasa Marmo das Rohmaterial. Die beiden Prinzipalstücke wurden aus zwei Steinblöcken aus Laaser Marmor vom 1974 in Berchtesgaden geborenen und in München sowie in Buenos Aires (Argentinien) lebenden Bildhauer Gregor Passens angefertigt. Er gewann einen zuvor vom Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung ausgeschriebenen Künstlerwettbewerb.

Der aus einem Block Laaser Marmor geschaffene neue Zeremonienaltar für das zwischen 1677 und 1680 errichtete Gotteshaus ist als quaderförmiger monolithischer Block angelegt. Horizontal wird er von zwei ungleichmäßig verlaufenden Sägeschnitten geteilt. Der somit in drei Schichten geschnittene Altar stellt für den ausführenden Künstler Gregor Passens einen Verweis auf die natürlichen Bruchlinien der Erdgeschichte dar. Darüber hinaus ist die natürlich gestaltete Schichtung des Altars als Struktur von Wolken-, Fluss- und Landschaftsformen zu verstehen. Die etwa 0,5 mm breiten horizontalen Sägeschnitte wurden mit einer Diamantseilsäge ausgeführt. Der obere der beiden Sägeschnitte weitet sich in der Mitte in ein von der Front zur Rückseite mittig durch den gesamten Altarblock durchdringendes, 10 cm großes quadratisches Kreuz aus. In dieses Kreuz ist eine Aushöhlung eingearbeitet, das sogenannte Sepulcrum – ein kleiner Behälter für Reliquien. Die Oberseite des Altars wurde geschliffen. Im Kontrast dazu stehen die bruchrauen Seiten als „Ausschnitt von Landschaft – Erdgeschichte – Wolken“ und weiteren formgebenden Elementen aus der Natur. Vorder- und Rückseite des Altars sind sandgestrahlt, fungieren als Querschnitt und gewähren so den Einblick in die Struktur des Natursteins. Parallel dazu wurde auch der Ambo als massives Werkteil aus Laaser Marmor geschaffen. Er erhebt sich als quadratische Stele aus einem Ausschnitt der Chorstufe und gleicht so die unterschiedlichen Bodenhöhen aus. Die Oberseite des Ambos ist pultförmig schräg geneigt, die Innenseite ist links mit einer zweiseitig eingesetzten Nische versehen.

Für den Künstler Gregor Passens gehört Laaser Marmor zu den hochwertigsten Natursteinen der Welt und unterstreicht die Inhaltlichkeit der Formgebung des Altars. Die unterschiedlichen Bearbeitungsformen – von rauen Bruchflächen hin zu sandgestrahlten und angeschliffenen Oberflächen – verleihen dem hellen Altar als neuen Mittelpunkt im verhältnismäßig dunklen Chor der Kirche große Präsenz.

Projekt­informationen

Oberföhring, Deutschland, 2020

Produkt: Altar und Ambo

Oberfläche: Spaltrau, teils gesägt

Architekt: Gregor Passens

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