logo_lasa_marmo_1935_zugwschnitten_.jpg

LASA MARMO ist „Historische Marke von nationalem Interesse“

Anerkennung des Nationalen Marken- und Patentamtes

Die Laaser Marmorindustrie GmbH erhielt kürzlich für ihre Kernmarke „LASA MARMO® seitens des italienischen Marken- und Patentamtes UIBM die Auszeichnung als „Historische Marke von nationalem Interesse“ („marchio storico di interesse nazionale“).

Nach der im Jahr 2020 erfolgten Aufnahme als „Historischer Betrieb Italiens“ in dem vom Handelskammerverband UNIONCAMERE geführten Register für Unternehmen mit einer über 100-jährigen Firmengeschichte, setzt das Laaser Marmorunternehmen in diesem Jahr mit der Anerkennung der Marke „LASA MARMO® als „Historische Marke“ einen weiteren Meilenstein in der langjährigen Geschichte seiner Marken.

Möglich wurde die Auszeichnung, durch die Einführung dieses neuen staatlichen Siegels „Marchio Storico“ („Historische Marke“) mit Gesetzesdekret des Wirtschaftsministers vom 10. Januar 2020. Die Maßnahme ist Teil von wichtigen Initiativen der italienischen Regierung, um italienischen Spitzenprodukten, die über Generationen hinweg über eine reiche und langlebige Geschichte und Tradition verfügen, im Ausland noch eine bessere Sichtbarkeit zu verleihen. Was wenige wissen, der Firmenname „LASA“ in der Firmenbezeichnung des Laaser Marmorunternehmens, ist nicht etwa eine Übernahme der nach der Annexion Südtirols durch Italien eingeführten italienischen Ortsbezeichnung für die Vinschger Ortschaft Laas, sondern eine 1912 – also noch vor der Einverleibung Südtirols ins italienische Staatsgebiet – vom Begründer der heutigen Laaser Marmorindustrie, Mathias Gasteiger, geschaffene Werbemarke. Der aus dem Pustertal stammende, in München wirkende Bildhauer und Professor, kam um 1911 nach Laas. Gasteigers Geschäftsidee war es den Laaser Marmor als Material für Fassadenverkleidungen bei repräsentativen Gebäuden zu nutzen. Hierzu schuf Gasteiger die Marke „LAASA“. Mit finanzkräftigen Investoren zwischen 1925 und 1930 errichtete er die bis heute bestehende Marmorindustrie. Nach den Wirren des Ersten Weltkrieges und unter neuer italienischer Verwaltung wurde die Marke und der Firmenname nur mehr mit einem „A“ geschrieben.

Das italienische Wirtschaftsministerium sieht für die Anerkennung der Marke vor, dass der Inhaber seine Marke mindestens seit 50 Jahren registriert haben muss oder, in Alternative dazu, den Nachweis einer kontinuierlichen Nutzung seit mindestens 50 Jahren erbringen muss. Dies in Verbindung mit Produkten oder Dienstleistungen eines nationalen Unternehmens sowie unter der Voraussetzung einer „hervorragenden Leistung, die historisch mit dem Staatsgebiet verbunden ist“. Dank eines durchwegs lückenlos geführten Archives konnte die „Lasa“ alle notwendigen Dokumente und Nachweise für die Anerkennung der „Historische Marke“ erbringen, sodass die Prüfer des italienischen Marken- und Patentamtes in Rom dem Antrag auf Erteilung des Gütesiegels stattgaben.

Die nun erhaltene Eintragung ins neu geschaffene Register für „Historische Marke von nationalem Interesse“ unterstreicht auch die überlieferte Wertschöpfung des Unternehmens für Laas und darüber hinaus. Haben vor über 100 Jahren die renommiertesten und bekanntesten Bildhauer den Ruhm des „Weißen Goldes“, gewonnen in Brüchen des Laaser Tals wie dem Weißwasserbruch, welcher seit 1921 von der „LASA MARMO®“ geführt und bewirtschaftet wird, in alle Welt hinausgetragen, so waren es im letzten Jahrhundert immer wieder international bekannte Architekten und Designer, wie Giò Ponti oder Ettore Sottsass, oder jüngst Stararchitekten wie Santiago Calatrava (Architekt der neuen U-Bahn-Station am WTC in New York), welche zur Innen- und Außenverkleidung ihrer Gebäude sich für den in den Werkshallen der Lasa Marmo veredelten und verarbeiteten Marmor entschieden haben. Heute erzielt die Lasa Marmo 90 Prozent ihres Umsatzes auf den Exportmärkten und die Anerkennung als „Historische Marke“ ist gerade im weltweit hart umkämpften Natursteinsektor daher eine willkommene gleichwie ausgezeichnete Möglichkeit die im Marmorsektor wichtige Wirkung der lokalen Verarbeitung noch besser zur Geltung bringen zu können.

„Die Auszeichnung bestärkt uns, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumachen: alles aus einer Hand. Abbau und Verarbeitung vor Ort waren bei der Lasa Marmo seit jeher ein Thema“, unterstreicht auch Erich Tscholl, COO der LASA MARMO. „Es wäre zu einfach für uns Rohmaterial und Rohblöcke ins billige Ausland zu verfrachten und dort weiterverarbeiten zu lassen. Das ist etwas, was nicht zu unserer Unternehmensphilosophie gehört. Die Marke ‚LASA MARMO®‘ steht somit nicht nur für einen wunderschön weltweit unvergleichlichen Naturstein, sondern auch für die Umsetzung vollständiger Projekte und dies in den eigenen Werken und im eigenen Ort“, führt Erich Tscholl weiters aus. Besonders in die Digitalisierung hat das Laaser Unternehmen in den letzten Jahren investiert. „Wir digitalisieren Marmor-Rohplatten, um sie für Projektierung, Verkauf und Verarbeitung auf Knopfdruck verfügbar zu haben. Und wir setzen auf digitale Planungstools für Architekten und Designer. Damit muss der periphere Standort Laas kein Standortnachteil mehr im internationalen Wettbewerb sein. Gerade jetzt in der Corona-Krise haben wir die positive Erfahrung gemacht, dass es wichtig war das gesamte Unternehmen auf die neuen Herausforderungen aber auch besonderen Möglichkeiten, die mit der Digitalisierung verbunden sind vorzubereiten“, unterstreicht Erich Tscholl.

„Heute sehen wir uns im internationalen Wettbewerb nicht als reiner, billiger Rohstofflieferant, sondern als Ansprechpartner und Problemlöser für Architekten. Zwei Drittel unseres Umsatzes erzielen wir durch Projekte“, so der COO.

 Für die Lasa Marmo kommt die Anerkennung just in einer sehr besonderen Zeit. Auf der einen Seite ist der globale Markt durch Corona gebeutelt. Auf der anderen Seite stehen lokal, auch in Laas wichtige unternehmerische und politische Entscheidungen an, um den in den von der Lasa Marmo geführten und bewirtschafteten Brüchen gewonnenen Marmor für nachfolgende Generationen beständig zu machen. So stehen alle Verantwortlichen derzeit vor der Weichenstellung für wichtige Themen rund um einen nachhaltigen Abbau und Transport des Laaser Marmors.

Die Auszeichnung und die Aufnahme ins Register der „Historischen Marken“ ist nun Ansporn das Unternehmen und die Marke „LASA MARMO®, zusammen mit den neu erworbenen und angeeigneten Technologien, in die Zukunft zu führen. Einziges weiteres Unternehmen aus Südtirol, welches auch bisher in das Spezialregister der „Historischen Marken“ des nationalen Marken- und Patentamtes UIBM aufgenommen wurde, ist die Spezialbier-Brauerei Forst. In Italien sind es zudem klingende Marken wir Benetton, Schiapparelli, Cirio, Yoga, Alpitour, Rifle und Il Manifesto, die bereits die Anerkennung als „Historische Marke“ erhalten haben.