Statuenmenhir von Latsch

Statuenmenhir von Latsch
Wann? 3.300 – 2.200 v. Chr.

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Wo? Latsch, Vinschgau
Ereignis: Die aus feinstem Laaser Marmor vermutlich von den Leuten der Remedello-Kultur gefertigte Stele bildete an ihrem Fundort die Auflagefläche der Altarmensa in der Latscher Kirche "Unsere liebe Frau auf dem Bichl". Der Menhir selbst wurde 1992 bei Restaurierungsarbeiten in der Kirche entdeckt. Kopf- und Fußpartie sowie Teile der linken Schulter des 107 Zentimeter hohen, 77 Zentimeter breiten und 12 Zentimeter dicken Steines fehlen. Sein ursprünglicher Aufstellungsort befand sich wahrscheinlich im Bereich der heutigen Kirche auf dem Bühel und damit weithin sichtbar. Der Latscher Menhir gehört, wie weitere zehn Südtiroler Menhire, der sogenannten Etschtalgruppe an. Ihr sind senkrechte Streifen gemein, die als Darstellung eines Fransenmantels gedeutet werden.
Die männlichen Stelen zeigen zudem oft Dolche mit dreieckiger Klinge (Typ Remedello). Eine andere Gruppe ist die lombardische Gruppe von Valcamonica am Fluss Oglio und aus dem Veltlin (Tal der Adda). Neben den für die Etschtalgruppe typischen, ikonografischen Zügen (Girlandengürtel, Lochäxte, Dolche, Keule und Bogen), treten beim Latscher Menhir Zierelemente der Lombardischen Gruppe auf (Sonne, Hirsch und stilisierte menschliche Figur). Damit stellt der Latscher Figurenmenhir aus Laaser Marmor einen Beweis für die Jahrtausende alte Verbindung des Vinschgaus beziehungsweise des Etschtales mit den Tälern der nordöstlichen Lombardei dar.

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