Mit "Schluzn", "Protzen", Ochs und Pferd: Marmortransport um 1900 (Teil 4)

Mit "Schluzn", "Protzen", Ochs und Pferd: Marmortransport um 1900 (Teil 4)
Wann? 1900

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Wo? Laas
Ereignis: Jene Marmorblöcke von den Marmorbrüchen in Laas und Göflan, die nicht als Rohware nach Meran oder Bozen gebracht wurden, sondern in einer einheimischen Werkstätte von einem Steinmetzen oder Bildhauer bearbeitet werden sollten, musste man nach Laas transportieren; nur dort waren gut ausgestattete Werkstätten und geeignete Fachkräfte vorhanden. Um die Steilstrecken auf dem Weg nach Laas zu überwinden, mussten in solchen Fällen stets entsprechend viele Ochsen und Pferdepaare vorgespannt werden. Auf der Laaser Höhe zwischen Schlanders und Laas bezeichnet der Name "Osėtz" die Stelle, wo die Vorspannpferde "abgesetzt", ausgespannt wurden. Die schweren Marmorfrachten nach Meran aber erforderten Spezialwagen aus starkem Lärchenholz, dabei kamen auf der löcherigen, geschotterten "Vintschgauer Reichsstraße" oft bis zu zweiunddreißig Pferde mit sechszehn "Rossern" (Pferdebegleiter, mit einem kurzen, blauen, weiß bestickten Leinenkittel bekleidet) zum Einsatz. Fast alle Brücken mussten für solcherlei Transporte entsprechend verstärkt werden.

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