Anerkennung für LASA MARMO als „Historischer Betrieb Italiens“

In Italien gibt es rund 4,2 Millionen Unternehmen. Nur 0,1 Prozent davon, also 4.318 sind nachweislich über 100 Jahre alt. LASA MARMO ist eines davon und wurde vor Kurzem in das nationale Register der „Historischen Unternehmen Italiens“ aufgenommen. Eine beachtliche Leistung, wenn man denkt, dass ein durchschnittliches italienisches Unternehmen grade Mal 12,3 Jahre alt ist. Die Eintragung zeugt von der Zeitlosigkeit und Beständigkeit des Laaser Marmors, die es einem Unternehmen ermöglicht so lange schon am Markt präsent und erfolgreich zu sein und Generationen in seinen Bann zu ziehen. Und doch sind beachtliche 100 Jahre Firmengeschichte der LASA MARMO nur ein ganz kleiner Abschnitt in der 350 Mio. Jahre alten Geschichte des Laaser Marmors.

Die heutige Gesellschaft wurde am 25. September 1928 in einer Mailänder Notariatskanzlei als „Società Anonima Lasa per l’Industria del Marmo” gegründet. Aus dem Gründungsakt der Aktiengesellschaft – welcher erst im September 2018 in einem Mailänder Archiv wiederentdeckt wurde – gehen zwei wesentliche bisher in dieser Form unbekannte Informationen hervor: Es handelt sich nicht um eine Neugründung einer Gesellschaft, sondern um die Umwandlung einer bestehenden Gesellschaft mit beschränkter Haftung in eine Aktiengesellschaft. Und der Münchner Bildhauer Mathias Gasteiger war Aktieneigner. Von Bedeutung ist das aus firmengeschichtlicher Sicht deshalb, da Gasteiger 1912 mit der Gründung seinem Unternehmen, der "Laasa Marmorbruchbetrieb in Laas (Tirol)", die Firmenbezeichnung „LAASA“ eingeführt hat. Zu einem Zeitpunkt, als Südtirol noch nicht zu Italien gehörte und der italienische Ortsname Lasa noch gar nicht existierte. Der aus dem Pustertal stammende, in München wirkende Bildhauer und Professor kam um 1911 nach Laas. Gasteigers Geschäftsidee war es nicht so sehr den Laaser Marmor für die mittlerweile schwächelnde Bildhauerei zu verwenden, sondern vielmehr den Stein als Material für Fassadenverkleidungen bei repräsentativen Gebäuden zu nutzen. Gasteiger wurde in Laas mit offenen Armen empfangen und pachtete 1912 den mit vier Arbeitern von der Gemeinde betriebenen Nesselwandbruch. Warum Gasteiger sein Unternehmen „LAASA“, also mit einer italophilen Endung benannt hat, ist nicht ganz klar aber vermutlich darauf zurück zu führen, dass er glaubte Marmor mit einem italienischen Namen verkaufe sich noch besser. Italien ist zu der Zeit Weltmarktführer im Marmorgeschäft. Tatsache ist, dass Gasteiger nach den Kriegswirren des Ersten Weltkrieges 1925 unter der neuen italienischen Verwaltung sein bisher von München und in Laas geführtes Unternehmen über die „LASA MARMOrindustrie Gesellschaft m.b.H.“ neugründet, jene Gesellschaft die 1928 zur Aktiengesellschaft „LASA MARMO“ umgewandelt wurde. 92 Jahre nach dieser Umwandlung und 108 Jahre nach der Einführung des Firmennamens „LAASA“ hat der gesamtstaatliche Handelskammerverband UNIONCAMERE die somit über 100-jährige Firmengeschichte der „LASA MARMO“ anerkannt und das Unternehmen ins nationale Register der „Historischen Betriebe Italiens“ eingetragen. UNIONCAMERE vergibt die Eintragung an Unternehmen mit einer über 100jährigen Geschichte als „Auszeichnung an jene Betriebe und Unternehmen, die im Laufe der Zeit die tiefgreifendsten Veränderungen und Merkmale einer nationalen und territorialen Identität durchlebt, sowie die Fähigkeit zur Verbindung von Innovation und Tradition, Weltoffenheit und Zugehörigkeit zur nationalen Gemeinschaft entwickelt haben.“, so der Handelskammerverband.
„Wir freuen uns über die Anerkennung für uns und unsere Vorgänger und sehen sie als Ansporn auf dem eingeschlagenen Weg weiter zu machen: lokale Verarbeitung in Laas für weltweite Projekte mit Hilfe digitaler Technik vom Abbau zur Projektleitung bis zur Vermarktung“, freut sich Erich Tscholl, COO der LASA MARMO.