Der Name "Lechner", Garant für Tradition und Zukunft

Wir schreiben das Jahr 1851. Es ist das Geburtsjahr des Laaser Marmorpioniers Josef Lechner. 1883 pachtete Lechner von der Gemeinde Laas den Bruch am Weißwasserfall im Laaser Tal und sicherte sich weitere Rechte an der Nesselwand und im Jenngraben. In den von ihm gepachteten Brüchen beschäftigte der Marmorunternehmer in seiner besten Zeit um 1900 bis zu 100 Arbeiter. Lechner fertigte kunstgewerbliche und bildhauerische Werke aus dem inzwischen weltweit berühmt gewordenen „Laaser Marmor“ und belieferte Österreich, Ungarn, Russland, England, Deutschland und selbst ferne Länder wie Äthiopien und die USA. Berühmte Monumente, die zu jener Zeit die Lechner Werkstätten verlassen hatten, waren unter anderem Denkmalfiguren wie Kaiser Wilhelm (Stettin), eine 3,5 m hohe Christusfigur für Riga, eine große Christusstatue für Berlin und mehrere Figuren für die dortige Siegesallee, ein umfangreiches Grabmal (Braunschweig) und das 1903 nach London gelieferte Queen-Victoria-Denkmal. Nach dem Verlust des ersten Sohnes im 1. Weltkrieg und altersschwach konzentrierte sich Lechner in seinen letzten Lebensjahren auf den Verkauf des verbliebenen Marmorlagers. Als der „Marmor-Lechner“ am 1. April 1925 verstarb, wurde man sich der Verdienste dieses Mannes bewusst: Geschätzt im In- und Ausland als tüchtiger Fachmann, hatte er es zu hohem Ansehen gebracht, und obwohl er zu großem Wohlstand emporgestiegen war, blieb er dennoch der einfache Mann. Den größten Dienst hatte er aber der Gemeinde Laas erwiesen: Jahrelang bot er einem beträchtlichen Teil der Dorfbevölkerung den Lebensunterhalt.

Noch heute ist die Familie Lechner an den Schürf- und Abbaurechten beteiligt. Georg J. Lechner, ein Nachkomme der berühmten Marmor-Familie, setzte Ende der 80er Jahre die Tradition seines Urgroßvaters fort. 1992 gründete Georg J. Lechner mit Partnern und Investoren rund um den Medienunternehmer Bernhard Burgener aus der Schweiz die „Lechner Marmor AG“, welche im Jahre 2008 die Lasa Marmo GmbH übernahm.

Der Jennwandbruch: höchster Marmorbruch Europas

Die Lechner Marmor AG verfügt über drei Brüche zwischen 1653 und 2288 Metern Höhe, darunter der untere und obere Jennwandbruch. Bereits im Jahr 2012 wurde eine moderne Transportseilbahn zum oberen Jennwandbruch errichtet, sodass auch hier der Abbau besonders umweltschonend unter Tage stattfinden kann. Der Stollen im oberen Jennwandbruch liegt mitten in einer fast senkrechten Felswand auf 2228 Metern Höhe. Es handelt sich um den höchstgelegenen Marmorstollen Europas. In der Jennwand befinden sich große Vorkommen des reinen, weißen Laaser Marmors.