Pestsäule, Wien

Am Wiener Graben, nicht unweit vom Stephansdom, wurde nach der Pestepidemie von 1679 die „Wiener Pestsäule“ als Dreifaltigkeitssäule errichtet und am 29. Oktober 1693 geweiht. Auf der Flucht aus der Stadt gelobte Kaiser Leopold I. (1640-1705) die Errichtung einer Gnadensäule bei Beendigung der Pestepidemie. Die 21 Meter hohe barocke sakrale Freiplastik ist eines der bekanntesten und markantesten plastischen Kunstwerke im Stadtgebiet. 1683 ging der Auftrag für die Marmorausführung an Mathias Rauchmiller, der jedoch bereits 1686 starb. Letztlich wurde die Projektleitung dem aus Cles im Nonstal stammenden Bildhauer Paul Strudel (1648-1708) übertragen, der sich auf das Programm des Theateringenieurs Lodovico Ottavio Burnacini stützte. Burnacini sah unterhalb der Dreifaltigkeit eine Wolkenpyramide mit Engelsfiguren und einer Figur des Glaubens vor, vor der ein betender Kaiser Leopold kniet. Unter den beteiligten Bildhauern waren auch Tobias Kracker (1658-1736) und Johann Ignaz Bendl (1682-1730). Die zentrale Figur, welche Kaiser Leopold I. darstellt, ist von Paul Strudel aus Laaser Marmor gefertigt.

Wien, Österreich, 1693

Ort / Platz / Straße: Graben
Bildhauer / Künstler: Paul Strudel
Fertigstellung / Einweihung: 1693

Marmor