Eine neue, innovative Bühne für Wein hat der Züricher Junggastronom Alexander Hellberg in der Züricher Zinnengasse 4 geschaffen. Nach Plänen der Züricher Architekten Stefan Wülser & Nicolaj Bechtel hat die Lasa Marmo für die Weinbar aus Laaser Marmor einen weißen Marmor-Monolithen komponiert, an dem bis zu 24 Personen stehen können.
Für den Architekten Stefan Wülser hatten weder Ort noch Haus einen Bezug zu Wein. „Das Haus hat jedoch eine lange Geschichte, welche durch mehrere komplette Erneuerungsphasen quasi negiert wird. Die Diskrepanz zwischen Themenarchitektur, beinahe eigenschaftslosem Raum und geschichtsträchtigem Ort, bot Anlass für ein konzeptionelles Experiment“, erklärt Wülser. Entsprechend galt die neue Nutzung der Räumlichkeiten als „thematischer Import“. Die Atmosphäre des Raumes und seine Identität sollten als losgelöste, neue Ebene verstanden werden. Die unkontrollierbaren, aus mehreren Umbauten resultierende Geometrie wird mittels maximal kontrastreichem Schwarz-Weiß-Horizont quasi aufgelöst. Mit zwei einfachen, statischen Eingriffen wird der Raum geöffnet und in seiner Größe erlebbar gemacht. In der Mitte des Raumes steht die Bar aus massivem Laaser Marmor. Fünf Blöcke, insgesamt 19 Tonnen schwer. Die nahezu unbearbeiteten Monolithe weisen Transport- und Gebrauchsspuren auf und stehen direkt auf dem Boden. Lochbohrungen zeugen von der Technik des Transports und eine einfache, ausgebrochene Kante deutet die Nutzung als Bar an. Es gibt kein hinter und kein vor der Bar, es gibt nur die Blöcke, die den Raum dominieren und in der Weinbar ein neues, bisher inexistentes Zentrum schaffen.