Das Marmorvorkommen

Das von der Lasa Marmo im Laaser Tal genutzte Marmormassiv erhebt sich an der Nordostflanke der Ortlergruppe, ca. 40 km westlich von Meran innerhalb des Gemeindegebietes von Laas im Vinschgau. Der vor 400 Millionen Jahren im Norden Afrikas abgelagerte Kalkstein wurde unter Überlagerungsdruck und Temperaturen bis 600 Grad Celsius zu weißem, metamorphem Marmor umgewandelt und während der variskischen Gebirgsbildung in die Gegend von Laas transportiert. Das gesamte Marmorvorkommen der sogenannten „Laaser Einheit“, welche sehr große reinweiße Marmoreinschlüsse bezeichnet, wird auf 500 Millionen Kubikmeter geschätzt.

Im Einklang mit Natur und der Bevölkerung

Ein erklärtes Ziel der Lasa Marmo GmbH ist die Realisierung des ersten CO2-/klimaneutralen und energieautarken Marmorbruches und marmorverarbeitenden Betriebes. Als Unternehmen tragen wir der Tatsache Rechnung, dass sich unsere Bruchgebiete in ökologisch höchst sensiblen Gebieten des 1935 geschaffenen Nationalparks Stilfser Joch befinden.
Dass unser Vorhaben, den weißen Laaser Marmor im Einklang mit dem Ökosystem des Nationalparks zu gewinnen, keine leere Behauptung ist, hat die Lechner Marmor AG bereits 2007 mit der Flurkartierung des Laaser Tales bewiesen. Das im Weißwasserbruch abfließende Gebirgswasser möchten wir nutzen, um über den Betrieb eines betriebseigenen E-Werks die Marmorgewinnung im Bruch und die Marmorverarbeitung im Laaser Marmorwerk energieautonom zu betreiben. Hinsichtlich des Marmorabtransports unterstützen wir grundsätzlich den Beschluss der Südtiroler Landesregierung Nr. 1244 aus dem Jahre 2018, welcher für alle Bruchbetreiber im Nationalpark Stilfser Joch den straßengestützten Abtransport des Marmors – mittelfristig mit Wasserstofftechnologie betriebenen LKWs – vorsieht.


Der Marmor im Laaser Tal

Die östliche Talhälfte des romantischen Laaser Tales wird nicht ungern als "Marmorgebirge" bezeichnet; und dies nicht zu Unrecht, scheinen doch die Vorräte dieses über 400 Millionen Jahre alten Prachtgesteins fast unerschöpflich. Lange bevor der systematische Abbau des Marmors begann, schleifte man Findlinge (größere Steine, die aus den Wänden gebrochen waren) vom Fuße des Jennwandmassivs (Jennwand-Ries) aus dem Tal. Genaue Angaben über den Beginn dieser Marmorgewinnung gibt es nicht. Doch die Verwendung von Findlingen im Kirchenbau (karolingische, romanische Plastiken, Portale ab dem 8./9. Jahrhundert) oder als Marksteine und Menhire in vorchristlicher und jungsteinzeitlicher Epoche ist durch entsprechende Funde belegt. Vor über hundert Jahren erschlossen wagemutige Unternehmer die Bruchstellen im Laaser Tal, der "Weißwasserbruch" ist heute noch die Hauptstelle für die Gewinnung des reinweißen Laaser Marmors.